Bachelor- und Masterarbeiten

Wie komme ich zu einer Bachelor- oder Masterarbeit?

Es ist jederzeit möglich, in der Allgemeinen Psychologie eine Diplom- oder Bachelorarbeit durchzuführen. Prinzipiell besteht die Möglichkeit, sowohl Verhaltensexperimente (incl. Blickbewegungen) als auch fMRT-Studien durchzuführen. Insbesondere Bachelorarbeiten können auch theoretische Arbeiten sein, zum Beispiel Übersichtsarbeiten zu einem Thema der Allgemeinen Psychologie oder der Kognitiven Neurowissenschaften. Wichtig ist dabei die kritische Bewertung eines theoretischen Standpunkts und/oder einer empirischen Befundlage.

Studierende, die bei uns ihre Examensarbeit schreiben möchten, haben die Möglichkeit, bei einem Mitarbeiter ihrer Wahl, an einem auf sie zugeschnittenen Forschungsprojekt zu arbeiten, das in die Forschungsinteressen des Mitarbeiters eingebunden ist.

Bei Interesse sollte der potentielle Betreuer bitte persönlich kontaktiert werden, so dass weitere Fragen besprochen werden kännen. Auch eigene Projektideen sind jederzeit willkommen.

Vorteile einer experimentellen Examensarbeit in der Allgemeinen Psychologie

  • individuelle Betreuung
  • gute Vorhersagbarkeit des zeitlichen Umfangs (Probanden sind Studenten und keine spezifischen Subpopulation wie Patienten, Schüler, etc., deren Testung sich aus ethischen Gründen oft schwierig gestaltet)
  • Erwerb fundierter experimentalpsychologischer Kenntnisse
  • Anwendung und Vertiefung von Fertigkeiten in der Statistik
  • Training in computergestützten Verfahren (Datenerhebung und Auswertung)

Allgemeiner Ablauf eines Masterarbeitsprojekts

Zu Beginn des Projekts stehen die Literaturrecherche und die Einarbeitung in das Thema. Daran anschließend machen Sie sich, natürlich unter entsprechender Anleitung, mit den entsprechenden computergestützten Experimenten vertraut. Nachdem sicher gestellt ist, dass Sie mit der Forschungslogik sowie den Prozeduren hinreichend vertraut sind, beginnt die Durchführung der Experimente.

Zunächst wird ein Pilotexperiment mit 1-2 Versuchspersonen durchgeführt, um zu gewährleisten, dass die Experimente in der gedachten Weise durchführbar, zumutbar und auswertbar sind. Der Schwerpunkt dieser Phase des Projektes ist die Auswahl von Auswertungsverfahren und der dazu nötigte Software. Der gesamte Prozess sollte nicht länger als 6-8 Wochen in Anspruch nehmen. Zu diesem Zeitpunkt, nach der Auswertung der Pilotdaten, kann man bereits sehr gut abschätzen, wie hoch die Erfolgsaussichten sind. Das bedeutet, das man gegebenenfalls weitere Kontrollvariablen berücksichtigt oder eine verzichtbare Manipulation entfernt.

Im Hauptversuch lernen die Diplomanden dann nicht nur, Versuchspersonen zu instruieren, sondern auch alle mit der Durchführung eines Experimentes verbundenen logistischen Aufgaben zu bewältigen: z.B. die Bekanntmachung des Versuchs, das Anwerben und Einbestellen der Probanden, sowie die Raum- und Zeitplanung.

Begleitend zur Datenerhebung und im Anschluss daran findet die Datenanalyse statt. Abschließend werden die Ergebnisse sowie die gewonnenen Erkenntnisse in der Masterarbeit dokumentiert. Darüber hinaus wird zu einem geeigneten Zeitpunkt der Status des Projektes in der Arbeitsgruppe vorgestellt und diskutiert.

Während der gesamten Zeit steht den Diplomanden frei, an informellen wissenschaftlichen Diskussionen innerhalb der Arbeitsgruppe, an Lab-Meetings oder sowie an öffentlichen Vorträgen teilzunehmen.

Allgemeiner Ablauf eines Bachelorarbeitsprojekts

Aufgrund des kürzeren Zeitrahmens der Bachelorarbeit verkürzen sich die oben genannten Abläufe, insbesondere werden bereits weitergehend vorbereitete Experimente angeboten. Es empfiehlt sich, bereits im 5. Semester ein Thema abzusprechen. Wie oben bereits angesprochen, können Bachelorarbeiten auch theoretische Arbeiten sein. Die Begutachtung richtet sich nach hier einsehbaren Kriterien.

 

Aktuelle Themenangebote

 

Experimentelle Arbeit:

Thema: Reading in the periphery

Reading is crucial in modern society. Normal reading depends on good visual acuity and precise ocular motor control. The fovea, the central part of the macula, is responsible for sharp central vision. When the central vision is damaged, e.g., as in the case of central vision loss, patients have to rely on peripheral vision for reading. Reading with peripheral vision is different from typical reading with foveal vision. Among other things, it often takes longer to read text with peripheral vision. In addition, observers often have problems reporting the sentence verbatim. However, the types of errors that observers make when reading with peripheral vision in German remain elusive. In this project, we will analyze the errors that observers make when reading with artificial central scotoma. The analysis of the errors could inspire new approaches to low vision rehabilitation.

 

Thema: Improving eye movement control at home

Age-related macular degeneration (AMD) is the leading cause of severe visual disability in the elderly. Improving patients’ eye movement control has been shown to be beneficial for visual tasks. For example, lab-based saccade re-referencing trainings have been proposed to help patients with AMD to optimally use their residual visual function. However, traveling to the lab to receive training could be problematic if the patient resides far from the lab or if the movement is restricted due to other factors. The goal of this project is to find out whether saccadic re-referencing training at home could lead to similar improvements in the ocular motor control as the lab-based training.


Kontakt: natalia.melnik@ovgu.de

Literaturarbeiten

Repräsentation der Fovea im primären visuellen Cortex - Foveal Split oder Foveal Sparing
Es gibt widersprüchliche Evidenz zu der Frage, ob der foveale Bereich des Sehens in beiden visuellen Cortices repräsentiert ist oder ob jeweils nur die Grenze der Repräsentation durch den Fixationspunkt verläuft. Ziel dieser Arbeit soll sein, nach möglichen Erklärungsansätzen für die widersprüchliche Befundlage zu suchen.
Periphere Aufmerksamkeit
Studien zur visuellen Aufmerksamkeit werden in der Regel mit Reizen durchgeführt, die in einem sehr begrenzten Ausschnitt des Gesichtsfeldes präsentiert werden. Wie beeinflussen aber Reize in der extremen Peripherie unsere Aufmerksamkeitsausrichtung?
Spezifität perzeptuellen Lernens
Manche perzeptuellen Lernprozesse führen zu sehr spezifischem Lernen, das etwa auf einen bestimmten Bereich des Gesichtsfeldes beschränkt ist, während andere Lernprozesse zu generalisiertem Lernen führen. Hier sollen Sie Lernparadigmen und Ursachen für spezifische und generalisierende Lernprozesse gegenüberstellen.
Funktionelle Kartierung des anterioren Präfrontalcortex.
Der anteriore Präfrontalcortex ist in unterschiedliche funktionale Zusammenhänge eingebunden, die gerade in letzter Zeit intensiv untersucht werden. Hier sollen Sie den Forschungsstand und ggfls. eigene Kartierungsansätze erarbeiten.

 

 

Letzte Änderung: 26.04.2021 - Ansprechpartner: